Wie du dein Training langfristig durchziehst — Konstanz schlägt Intensität

Dipl. Sportwiss. Dr. med. Tomas Buchhorn ist Orthopäde, Sportmediziner, Manualtherapeut und Diplom Sportwissenschaftler. Er hat zahlreiche wissenschaftliche Veröffentlichungen publiziert und Bücher geschrieben im Bereich Sportverletzungen und Ausdauersport. Durch die Betreuung von Sportlern aller Alters- und Leistungsklassen in den letzten 25 Jahren hat er einen tiefen Einblick in die Themen Training, Ernährung, Regeneration, Schlaf, mentale Vorbereitung und Motivation bekommen. Zudem kann er als „Babyboomer“ und den damit verbundenen wiederkehrenden Fragen zu den Themen Sport im Alter und Longivity profundes Wissen weitergeben. Die in diesem Podcast vorgestellten Themen stützen sich auf wissenschaftliche Erkenntnisse und werden für den Zuhörer verständlich aufbereitet.

von
Dr. Tomas Buchhorn
November 9, 2025

Ziel:

Die Episode will Hörenden konkrete Strategien an die Hand geben, um Training dauerhaft in den

Alltag zu integrieren. Schwerpunkte sind psychologische Werkzeuge (Habit‑Building,

Implementation Intentions, soziale Verbindlichkeit), realistische Trainingszyklen (Priorität auf

Regelmäßigkeit, progressive Überlastung in sinnvollen Schritten) und regenerative Steuerung

(Deloads, Schlaf, Ernährung). Ziel ist, dass Hörerinnen und Hörer nach der Folge konkrete, sofort

umsetzbare Schritte kennen, um Training über Monate und Jahre beständig durchzuführen.

Wissenschaftlicher Hintergrund:

Langfristige Trainingsanpassung entsteht durch wiederholte, kumulative Reize plus ausreichende

Erholung. Physiologisch zählen Frequenz, Volumen und progressive Belastungssteigerung;

psychologisch sind Beständigkeit und niedrige Eintrittsbarrieren entscheidend für Adhärenz.

Mechanismen: regelmäßige Zone‑2‑Belastung fördert mitochondriale Biogenese und

Ausdaueradaptation; moderates, konsistentes Krafttraining erhält Muskelmasse und metabolische

Gesundheit; Intervall‑Reize steigern schnell kardiovaskuläre Kapazität, erfordern aber längere

Erholung. Verhaltenswissenschaftlich erhöhen konkrete Pläne (Kalendereinträge), kleine

Startschritte (Tiny Habits) und soziale Verpflichtungen (Trainingspartner, öffentliche Ziele) die

Wahrscheinlichkeit, ein Training langfristig beizubehalten. Recovery‑Management (Schlaf,

Ernährung, Deload‑Wochen) verhindert Übertraining und unterstützt nachhaltige Fortschritte.

Beispiele für Aktivitäten:

• 2×/Woche Zone‑2: 30–45 min als zuverlässige Basis für Ausdauer und Alltagstauglichkeit

• 1×/Woche Krafttraining: 20–30 min, Ganzkörperfokus (Beine, Push, Pull) zur Funktionserhaltung

• 1×/Woche kurzer Intervall‑Reiz (z. B. 3×20 s Sprint‑Bursts) wenn Zeit/Energie passen

• Tägliche Mini‑Bewegungen: 3–5×/Tag 2–5‑Minuten Spaziergang oder Mobilitätssnack zur

Reduktion sitzender Zeit

• Planungsritual: 4‑Wochen‑Block mit festen Trainingstagen, danach 1 Erholungswoche (Deload)

zur nachhaltigen Umsetzung

Wissenschaftliche Studien (hochwertige Evidenz):

1. Gillen et al. 2016, Journal Low‑volume sprint interval training

(3×20 s) erzielte VO2max‑Zuwächse vergleichbar mit längeren Dauereinheiten und zeigt hohe

Effizienz bei geringem Zeitaufwand.2. Tjønna et al. 2008, Journal (Cardio/Metabolism

HIIT (4×4 min) induzierte stärkere VO2max‑ und mitochondriale Anpassungen als moderates

Ausdauertraining.

(Verhaltenswissenschaftliche Evidenz zu Habit‑Formation und Implementation Intentions ist in

Reviews zusammengefasst; genaue RCT‑Angaben sind im Knowledge‑Folder dokumentiert.)

Trainingsplan - 12‑Wochen‑Starter mit Fokus Nachhaltigkeit

Woche 1–4:

• 2×/Woche Zone‑2: 30–35 min (konstant, gleichbleibende Tage)

• 1×/Woche Kraft: 20 min Ganzkörper (Grundübungen, moderates Gewicht)´

• 1×/Woche Mobility/Bewegungssnack: 10–15 min

• Täglich: 3× kurze Aktivitätspausen (2–5 min), Morgenlicht 10–15 min zur Tagesstruktur

Woche 5–8 - leichter Progressionsaufschlag

• 2×/Woche Zone‑2: 35–45 min (kleine Erhöhung)

• 1×/Woche Intervall kurz: 3×20 s Sprint‑Bursts oder 3×3 min zügig (je nach Fitness)

• 1×/Woche Kraft: 20–30 min (2–3 Sätze, Progression)

• Woche 9–12 (Block C — Stabilisierung & Zyklusplanung)

• Wiederhole Block A/B mit Fokus auf Regelmäßigkeit; plane nach 3–4 Blocks je 1 Deload‑Woche

(Volumen ≈50 %)

• Regeneration & Monitoring: Woche 4/8/12 kurze Selbstchecks (Energie, Schlaf, Motivation) und

Anpassungen vornehmen

Reflexionsaufgaben:

• Welche zwei festen Termine (Wochentage + Uhrzeit) legst du verbindlich als Trainingszeit in

deinem Kalender fest, um die Umsetzung diese Woche zu sichern?

• Welche kleine Einstiegshürde (z. B. 10 statt 30 Minuten, Trainingsoutfit bereitlegen) entfernst du

heute, um das Training leichter zu starten?

• Wer ist deine soziale Accountability‑Person (Freund:in, Coach), die du diese Woche über dein

Ziel informierst?

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