Geschlechtsspezifische Unterschiede und Trainingsanpassungen

Dipl. Sportwiss. Dr. med. Tomas Buchhorn ist Orthopäde, Sportmediziner, Manualtherapeut und Diplom Sportwissenschaftler. Er hat zahlreiche wissenschaftliche Veröffentlichungen publiziert und Bücher geschrieben im Bereich Sportverletzungen und Ausdauersport. Durch die Betreuung von Sportlern aller Alters- und Leistungsklassen in den letzten 25 Jahren hat er einen tiefen Einblick in die Themen Training, Ernährung, Regeneration, Schlaf, mentale Vorbereitung und Motivation bekommen. Zudem kann er als „Babyboomer“ und den damit verbundenen wiederkehrenden Fragen zu den Themen Sport im Alter und Longivity profundes Wissen weitergeben. Die in diesem Podcast vorgestellten Themen stützen sich auf wissenschaftliche Erkenntnisse und werden für den Zuhörer verständlich aufbereitet.

von
Dr. Tomas Buchhorn
March 25, 2025

Geschlechtsspezifische Unterschiede und Trainingsanpassungen

Ziel: Anpassung des Trainings an geschlechtsspezifische physiologische Unterschiede, um optimale Ergebnisse zu erzielen und spezifische Gesundheitsbedürfnisse zu adressieren.

Wissenschaftlicher Hintergrund:

• Geschlechtsspezifische Unterschiede: Männer und Frauen haben unterschiedliche physiologische Eigenschaften, die ihre Trainingsanpassung beeinflussen. Frauen haben tendenziell eine geringere Muskelmasse und eine höhere Fettmasse als Männer, was sie möglicherweise anfälliger für osteoporotische Frakturen macht. Männer hingegen neigen dazu, mehr Muskelmasse und Kraft zu haben, aber sie können von einem verstärkten Fokus auf Ausdauer und Beweglichkeitstraining profitieren, um das Risiko von Herzerkrankungen zu minimieren.

Beispiele für Aktivitäten:

• Für Frauen: Fokus auf Krafttraining zur Verbesserung der Muskel und Knochendichte (z. B. Beinübungen wie Kniebeugen und Ausfallschritte) sowie auf Übungen zur Förderung der Ausdauer und zur Kontrolle des Körpergewichts.

• Für Männer: Fokus auf Ausdauertraining zur Unterstützung der (z. B. Yoga, Dehnübungen), um die Flexibilität und funktionelle Mobilität zu erhalten.

RCT Studien:

1. Studie von Hunter et al. (2004): Diese RCT untersuchte geschlechtsspezifische Unterschiede in der Reaktion auf ein Krafttrainingsprogramm. Männer und Frauen im Alter von 60-80 Jahren nahmen über 24 Wochen an einem strukturierten Krafttraining teil. Die Ergebnisse zeigten, dass Frauen signifikante Steigerungen der Muskelkraft erzielten, ohne dass eine signifikante Zunahme der Muskelgröße beobachtet wurde.

2. Die Ergebnisse der Männer zeigten eine größere Zunahme sowohl der Kraft als auch der Muskelmasse. Die Unterschiede wurden auf hormonelle Einflüsse und die Trainingsanpassung zurückgeführt.Effekte eines Kraft und Ausdauertrainingsprogramms auf die Gesundheit und Lebensqualität von älteren Erwachsenen und fand signifikante Verbesserungen in der Muskelkraft, der aeroben Kapazität und der Lebensqualität.

3. Studie von Reimers et al. (2018): Diese RCT untersuchte die Effekte von Ausdauertraining auf die kardiovaskuläre Gesundheit bei Männern und Frauen. Die Teilnehmer wurden zufällig in eine Gruppe mit moderatem Ausdauertraining und eine Kontrollgruppe unterteilt. Die Ergebnisse zeigten, dass Frauen durch das Training signifikante Verbesserungen in der HerzKreislaufFunktion und der maximalen Sauerstoffaufnahme (VO2max) erzielten, während Männer eine größere Steigerung der absoluten Leistungsfähigkeit aufwiesen.

Aktuelle Studie (letzte 5 Jahre):

4. Studie West et al. (2020): Veröffentlicht im „Journal of Strength and Conditioning Research“, untersuchte diese Studie die Auswirkungen eines geschlechtsspezifisch angepassten Trainingsprogramms auf Muskelkraft und Ausdauer bei älteren Erwachsenen. Die Ergebnisse zeigten, dass Trainingsanpassungen, die geschlechtsspezifische physiologische Unterschiede berücksichtigen, zu optimalen Fitnessgewinnen führen, insbesondere in den Bereichen Kraft und Ausdauer.

Trainingsplan:

• Für Frauen: 3 mal pro Woche Krafttraining (mit Fokus auf Übungen zur Verbesserung der unteren Körperkraft und Knochendichte, z. B. Kniebeugen, Ausfallschritte, Beinpressen), 2-3 mal pro Woche moderates Ausdauertraining (z. B. Walking, Radfahren), und 2 mal pro Woche Beweglichkeitsübungen (z. B. Yoga, statisches Dehnen).

• Für Männer: 2 mal pro Woche Krafttraining (mit Fokus auf Ganzkörperübungen, z. B. Deadlifts, Bankdrücken, Klimmzüge), 3-4mal pro Woche intensiveres Ausdauertraining (z. B. Laufen, Schwimmen, HIIT), und 1-2 mal pro Woche Beweglichkeitsübungen.Bei Fragen und Anregungen schreiben Sie uns gerne an info@docbuchhorn.de Einfacher Test zur Selbsteinschätzung:

• Kraftausdauertest (Frauen): Führen Sie 15 Wiederholungen von Kniebeugen mit Körpergewicht durch und bewerten Sie die Anstrengung auf einer Skala von 110. Wiederholen Sie den Test wöchentlich, um Ihre Kraftausdauer zu bewerten.

• VO2maxSchätzung (Männer): Führen Sie den CooperTest durch, bei dem Sie in 12 Minuten so weit wie möglich laufen. Nutzen Sie die Distanz zur Schätzung Ihrer VO2max und verfolgen Sie Ihre Fortschritte über die Zeit. Reflexionsaufgaben:

• Analyse der geschlechtsspezifischen Bedürfnisse: Überlegen Sie, welche Aspekte Ihres Trainingsplans aufgrund Ihres Geschlechts angepasst werden sollten, um Ihre Gesundheit und Fitnessziele zu erreichen.

• Planung eines geschlechtsspezifischen Trainingsplans: Entwickeln Sie einen Plan, der auf Ihre spezifischen physiologischen und hormonellen Bedürfnisse abgestimmt ist, und passen Sie diesen regelmäßig an, um optimale Ergebnisse zu erzielen.

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